Der Boom der Immobilienpreise ist vorerst gestoppt. Erste Marktdaten deuten darauf hin, dass die Preise sinken. Doch Experten bleiben skeptisch. Wo die Preise sinken und wie es weitergeht erfahren Sie hier.
Immobilienpreise – Zinsen
Die vergangenen Monate waren für Menschen, die eine Wohnung oder ein Haus kaufen wollten, ein Schock. Die Finanzierung des Eigenheims wurde durch den rapiden Anstieg der Zinsen deutlich teurer gemacht. In manchen Fällen sogar unmöglich. Im ersten Halbjahr haben sich die Zinsen für zehnjährige Baukredite von einem Prozent auf zeitweise 3,4 Prozent mehr als verdreifacht. Letztlich ist das Niveau wieder etwas gesunken. Aber bis Jahresende erwarten Experten Zinsen von sogar bis zu 4 Prozent. Hierbei waren es die Niedrigzinsen, die in den vergangenen Jahren dafür gesorgt haben, dass Immobilienverkäufer bereit waren überhöhte Preise zu zahlen. Vor allem in den Metropolen.
Immobilienpreise – Trendwende
Viele hoffen jedoch, dass wenn günstige Zinsen den Immobilienboom befeuert haben, sich die Entwicklung umkehren könnte. Bedeuten steigende Zinsen also fallende Immobilienpreise? Die großen Immobilienportale vermelden tatsächlich deutlich Anzeichen einer Trendwende. Laut dem Portal Immowelt ist das Ende des Immobilienbooms in den hochpreisigen Städten erreicht. In besonders teuren Großstädten wie München, Hamburg und Frankfurt seien zwar die Kaufpreise innerhalb der vergangenen zwölf Monate nochmal leicht gestiegen. Allerdings seien die Anstiege der Immobilienpreise zum Großteil noch auf die letzten Monate des Jahres 2021 zurückzuführen. Hingegen hätten in diesem Jahr Zinsanstieg, Inflationsangst und allgemeine Unsicherheiten den Boom gestoppt. Für Normalverdienende ist Wohneigentum aufgrund der gestiegenen Zinsen in vielen Städten nicht mehr leistbar. Daraus resultiert eine sinkende Nachfrage.
Immobilienpreise – Ende des Booms, jedoch kein Crash
Laut Experten vom Marktführer Immosout24 werden bis zum Jahresende in den Metropolen weitere leichte Preisrückgänge in fast allen Segmenten erwartet. Im Rest von Deutschland hingegen leicht steigende Immobilienpreise. Ein deutlicher Einbruch der Preise sehen die Experten eher nicht. Der Markt befindet sich aktuell, nach Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, in einer Sortierungsphase mit stagnierenden Immobilienpreisen. Zudem wird eine Neubewertung bestimmter Objekttypen wegen der Energiekrise erwartet. Damit einher gehen könnte auch eine Revision gewisser Coronaeffekte. In der Pandemie zogen viele raus ins Grüne. Hier gilt es die Spritkosten für lange Fahrtwege zu tragen, zumal der Tankrabatt ausläuft. Somit werden kleinere Objekte in Großstadtnähe wieder interessanter.